Mit Wassertherapie die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren

Die heilende Kraft des Wassers nutzen und das Immunsystem damit nachhaltig stärken, ist die Grundlage der Wassertherapie, die das Rheumazentrum Mittelhessen als ergänzende Behandlungsform anbietet. Bei dieser naturheilkundlichen Methode setzen unsere Therapeuten Wasser in allen Zuständen ein (Eis oder Dampf, warmes bis heißes Wasser, vor allem aber kaltes Wasser), um akute oder chronische, rheumatische Schmerzen unserer Patienten zu lindern.

 

Durch verschiedene Anwendungen mit Wasser, zum Beispiel in Form von Bädern, Güssen oder Wickeln lösen die thermischen Reize während der Hydrotherapie positive Reaktionen im Körper aus: bei Kälteeinwirkung ziehen sich die Blutgefäße zusammen, bei Wärme erweitern sie sich. Damit regen wir den Blutkreislauf unserer Patienten an und fördern den Stoffwechsel des Körpers – es kommt zu einer schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkung. Bei regelmäßiger Anwendung unterstützt die Wassertherapie das Immunsystem langfristig und hilft, die eigenen Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Damit ist sie essentieller Bestandteil für eine ganzheitliche Heilbehandlung bei rheumatischen Beschwerden.

 

»Im Wasser liegt Heil; es ist das einfachste, wohlfeilste und – recht angewandt – das sicherste Heilmittel.« Das wusste schon Sebastian Kneipp, als er im 19. Jahrhundert Wasser als Kernstück seines Therapiekonzepts erklärte und – in Kombination mit Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und Balance – die sogenannte »Kneipp-Therapie« entwickelte. Heute ist die Wassertherapie noch immer allgemein anerkannt und wichtiger, ergänzender Bestandteil für die Linderung von Gelenk- und Muskelschmerzen. So profitieren besonders Menschen mit Rheuma von der Wirkung des Wassers auf den Körper.

 

Das Rheumazentrum Mittelhessen befindet sich übrigens in der nach dem Hydrotherapeuten benannten Sebastian-Kneipp-Str. in Bad Endbach. Hier halten wir die traditionelle Praxis der »Kneipp-Therapie« lebendig, die 2016 von der UNESCO als Kulturform des Immateriellen Kulturerbes ausgezeichnet wurde. Unseren Patienten ermöglichen wir damit ein sanftes, natürliches und gleichzeitig effektives Heilverfahren. Neben der klassischen und bewährten Hydrotherapie bieten wir auch die sogenannte Balneotherapie, eine moderne Form der Bädertherapie, an.

 

Besonders durch die einfache Handhabung ist die Wassertherapie auch für die Anwendung zuhause geeignet. Wir möchten Ihnen daher heute zwei Methoden vorstellen, die im Alltag erfrischen, beleben und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren.

 

Wassertreten und den Kreislauf in Schwung bringen

Im Storchengang schreitet man in leitungskaltem, fast kniehohem Wasser auf der Stelle. Dabei wird immer ein Bein komplett aus dem Wasser herausgezogen und die Fußspitze etwas nach unten gebeugt. Das wiederholt man für ca. 30 Sekunden, bis man ein starkes Kältegefühl in den Füßen und Unterschenkeln spürt. Jetzt verlässt man das kalte Wasser, bis die Füße durch Bewegung – einfaches Gehen oder auch Fußgymnastik – wieder warm werden. Anschließend den Vorgang mehrmals wiederholen. Das Wassertreten ist übrigens die berühmteste Wasseranwendung der Kneipp-Therapie und wird häufig auch »Kneippen« genannt. Ob in der Badewanne oder in der Natur, in kühlen Bachläufen oder an seichten Flussufern, das Wassertreten regt die Durchblutung an und bringt den Kreislauf in Schwung – das Wassertreten ist ein echter »Kick« für das Immunsystem!

 

 

Das kalte Armband oder: »Der Kneipp’sche Espresso«

Als zweite Anwendung möchten wir Ihnen einen natürlichen Wachmacher vorstellen – für eine belebende Wirkung ganz ohne Koffein: hierfür füllt man ein Waschbecken mit kaltem Wasser (12 bis 18°C), taucht dann beide Arme bis zur Oberarmmitte hinein und atmet ruhig weiter, bis sich nach ca. 30 bis 40 Sekunden ein Kältegefühl einstellt. Arme herausnehmen, das Wasser anschließend sanft von der Haut abstreifen, ankleiden und durch pendelnde Bewegungen für Wiedererwärmung sorgen. Diese Anwendung aus der Kneipp-Therapie sollte nur angewendet werden, wenn die Arme und Hände zu Beginn warm sind. Dann belebt das sogenannte kalte Armband Körper und Geist und wirkt damit gegen mentale Abgeschlagenheit – wach werden auf ganz natürliche Weise! Zusätzlich fördert dieser »Kneipp’sche Espresso« die Blutzirkulation, regt den Stoffwechsel an und stärkt die Abwehrkräfte. Zusätzlicher Erfrischungstipp: nachdem die Arme im Becken gekühlt wurden, sanft über den Nacken streifen und so für extra Abkühlung sorgen.

 

 

 

Wir wünschen viel Spaß beim Abkühlen und Beleben!

Informieren Sie sich hier über unsere vielfältigen Therapiemöglichkeiten.

 

Hinweis: Bitte konsultieren Sie Ihren Arzt oder Therapeuten, bevor Sie mit Trainingskonzepten und Eigenübungen beginnen. Die Inhalte dieses Beitrags ersetzen in keinem Fall die persönliche Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte und Therapeuten.