T-Zellen: der Feind und Helfer bei Schuppenflechte

Schuppenflechte ist eine Autoimmunkrankheit, die Gelenke und Organe befallen kann, aber vor allem mit entzündeter, stark schuppender Haut einhergeht. Weltweit leiden etwa 125 Millionen Menschen unter der Krankheit.

 

Durch die Schuppenflechte ist die Barrierefunktion der Haut gestört, was dazu führen kann, dass Bakterien, Mikropilze oder Viren leichter in die Haut und somit in den Körper der Betroffenen eindringen können. Forscher haben jedoch entdeckt, dass Menschen mit Schuppenflechte vergleichsweise selten bakterielle oder virale Hautinfekte aufweisen – obwohl ihre Haut durchlässiger ist.

 

Grund dafür sind die sogenannten T-Zellen, kurz für T-Lymphozyten, welche für die Immunabwehr des Körpers mitverantwortlich sind. Sie wandern durch den Körper und überwachen die Zellen hinsichtlich Veränderungen wie Mutationen oder Virusinfektionen. Bei Menschen mit Schuppenflechte sind T-Zellen übermäßig aktiv und weisen eine Doppelwirkung auf: einerseits lösen T-Zellen die typischen Entzündungssymptome der Haut aus und andererseits kümmern sie sich gleichzeitig um die schützende Wirkung vor bakteriellen Infekten. Die Erkenntnis, dass T-Zellen die Wirkung antibakterieller Proteine verstärken und dadurch die Haut zusätzlich schützen, kann zu neuen Therapiestrategien bei Hauterkrankungen führen. T-Zellen sind wie bisher angenommen also nicht nur Feind, sondern auch Freund und Helfer bei Schuppenflechte.