Rückblick auf den Aktionstag »Rheuma trifft«

150 Besucher*innen, Speed-Dating mit Rheuma-Experten und jede Menge Input zum Thema »Selbsthilfe und Rheuma«

 

Der Verein »Rheumatikum« hatte zu einem Aktionstag unter dem Motto »Rheuma trifft« in das Rheumazentrum Mittelhessen in Bad Endbach eingeladen. Neben Vorträgen von Rheuma-Spezialisten stellten sich auch unterschiedliche, regionale Selbsthilfegruppen und Stiftungen vor, in denen Betroffene Hilfe und Unterstützung erfahren können. Während des »Speed-Datings« konnten die 150 Besucher*innen persönlich mit den Rheuma-Experten in Dialog treten.

 

Austausch ermöglichen

 

Die Veranstaltung begann mit einem Vortrag der ärztlichen Direktorin des Rheumazentrums. Nach der Diagnose »Rheuma« fühlten sich Patienten oft im wahrsten Sinne des Wortes getroffen, machte Katrin Storck-Müller deutlich. Es sei daher überaus wichtig, dass sie Unterstützung und Austausch erfahren. Dieser Rheuma-Aktionstag biete daher eine Plattform für Selbsthilfegruppen und erstmals auch ein Speed-Dating mit Ärzten, Mitarbeitern des Sozialdienstes sowie Therapeuten. Storck-Müller lobte die Arbeit der Selbsthilfegruppen und die Vielfalt der Angebote. Diese seien eine tolle Ergänzung in der Behandlung der Krankheitsbilder. Die ärztliche Direktorin gab zu bedenken, dass mit 400 verschiedenen Rheumaerkrankungen vielfältige Krankheitsbilder zu behandeln seien. Betroffen seien bereits Patienten im Mutterleib, aber auch über 100-Jährige. Katrin Storck-Müller berichtete, sie habe bereits acht Rheumatologen ausgebildet und hob hervor, dass viele Hausärzte ebenfalls eine hervorragende Betreuung der Erkrankten leisten. Eine Vorstellung bei einem Rheumatologen in Intervallen sei dennoch wichtig, nicht zuletzt, um eventuell die Krankheit mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen anzugehen.

 

Die Selbsthilfegruppen stellen sich vor

 

Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew

Für die Gruppe Wetzlar der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew stellte Harald Szislo deren Treffen und Begegnungen sowie das Beratungsangebot vor. Aus der Arbeit des DVMB Landesverband Hessen berichtete der Vorsitzende Franz Josef Kaufhold und beklagte, dass es oftmals für Patient*innen schwierig sei, einen Termin bei einem Rheumatologen zu bekommen.

 

Deutscher Psoriasis Bund

Uwe Willuhn, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Psoriasis Bundes, erläuterte, mit Online-Seminaren und Workshops sowie politischem Engagement werde auf die Belange der Psoriasis-Erkrankten aufmerksam gemacht und Hilfestellung angeboten. Informiert wurde auch über Biologika und Biosimilars zur Therapie der Psoriasis und Psoriasis-Arthritis. Gerade junge Menschen fühlten

sich durch diese Erkrankung stigmatisiert, der Psoriasis Bund sei daher bestrebt, die Kinder- und Jugendarbeit auszubauen.

 

Deutsche Fibromylagie Vereinigung

Michael Kindermann stellte die Selbsthilfegruppe Laubach der Deutschen Fibromyalgie Vereinigung vor. Sie trifft sich jeden zweiten Samstag im Monat um 14 Uhr im »Alten Bahnhof« in Laubach und unterstützt Fibromyalgie-Betroffene bei der Bewältigung der chronischen Schmerzerkrankung, von der Frauen erheblich häufiger betroffen sind als Männer.

 

Rheumaliga Hessen

Manuela Wetzel von der Rheumaliga Hessen wies auf die Bedeutung von Beratung, Begegnung und Bewegung hin und stellte das ehrenamtliche Engagement der Mitwirkenden heraus.

 

aktion luftsprung

Die Arbeit der Stiftung »luftsprung« stellten Julia Preiß und Elke Werner vor. Die Stiftung setze sich für Chancengleichheit junger Menschen mit chronischen Erkrankungen in Ausbildung, Studium oder Berufseinstieg ein. Untergruppierungen seien »luftsprung campus« mit der Auslobung jährlicher Stipendien, »luftsprung live« mit einem Förderprogramm für junge Musiker und »luftsprung fit4job«.

 

Erstmalig: Speed-Dating mit Rheuma-Spezialisten

 

Ein Highlight war die Speed-Dating-Runde aus über 20 Expertinnen und Experten, darunter Ärzte, Mitarbeitende des Sozialdienstes sowie Therapeuten, mit denen die Besucherinnen und Besucher während des kurzen »Dates« in Dialog treten konnten. Der gesamte Aktionstag war geprägt von einer lockeren Atmosphäre mit gemütlichem Kaffee und erfrischenden Cocktails und endete nach einer Führung durch das Rheumazentrum Mittelhessen.