Was ist Arthritis Riesenzellarteriitis (RZA)?
Die Riesenzellarteriitis (RZA) – auch bekannt als Arteriitis temporalis oder Giant Cell Arteritis (GCA) – ist eine entzündliche Erkrankung der Blutgefäße, die vor allem große und mittelgroße Arterien betrifft. Besonders häufig sind die Schläfenarterien betroffen. Die Krankheit tritt in der Regel bei Menschen über 50 Jahren auf, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Unbehandelt kann sie zu schwerwiegenden Komplikationen wie Sehverlust oder Schlaganfall führen.
Die genaue Ursache der Riesenzellarteriitis ist bislang unbekannt. Es wird jedoch angenommen, dass sowohl genetische Veranlagungen als auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Risikofaktoren wie hormonelle Einflüsse und Rauchen könnten ebenfalls zum Erkrankungsprozess beitragen. Das Immunsystem ist in den Krankheitsverlauf involviert, was die Komplexität der Ursache weiter erhöht. Die Riesenzellarteriitis ist ein medizinischer Notfall, der eine schnelle Diagnostik und Behandlung erfordert.
Die Riesenzellarteriitis muss umgehend diagnostiziert und behandelt werden, um einen dauerhaften Sehverlust und/oder Schlaganfall zu verhindern.
Die Ursachen der Riesenzellarteriitis sind noch nicht vollständig geklärt, jedoch wird ein Zusammenhang mit autoimmunen Reaktionen vermutet. Genetische Veranlagungen sowie Umwelteinflüsse könnten eine Rolle spielen. Häufig tritt die RZA zusammen mit Polymyalgia rheumatica auf, einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung der Muskulatur. Die genaue Ursache der Erkrankung bleibt unbekannt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischer Prädisposition und möglichen Infektionen den Krankheitsausbruch triggern kann. Als Autoimmunerkrankung erfordert die RZA eine gezielte Behandlung, um die immunologischen Aspekte zu adressieren.
Typische Symptome:
Die Schläfen sind oft betroffen – die Schläfenarterie spielt eine wichtige Rolle bei der Diagnose der Riesenzellarteriitis. Eine Biopsie dieser Arterie ist entscheidend, um die Erkrankung zu bestätigen. Zudem ist die Gefäßentzündung ein zentrales Merkmal der RZA, das die großen und mittleren Arterien betrifft.
Die Diagnose erfolgt meist schnell und zielgerichtet, da Zeit eine entscheidende Rolle spielt. Ein zuverlässiger Nachweis der Riesenzellarteriitis ist wichtig, um schwerwiegende Folgen wie Erblindung zu vermeiden. Nach der Anamnese und körperlichen Untersuchung erfolgt in der Regel eine Sonografie der Temporalarterien, um entzündliche Veränderungen sichtbar zu machen. Ergänzend können eine Blutuntersuchung (Entzündungswerte, BSG, CRP) und gegebenenfalls eine Temporalarterienbiopsie zur Sicherung der Diagnose durchgeführt werden. Die Biopsie der Arteria temporalis gilt als Goldstandard und sollte nicht durch andere diagnostische Verfahren verzögert werden. Verschiedene Methoden wie die Positronenemissionstomographie (PET), die farbkodierte Duplexsonographie und die Magnetresonanztomographie (MRT) bieten spezifische Vorteile und hohe Sensitivitäten bei der Diagnose der Erkrankung. Erhöhte Werte des C-reaktiven Proteins zusammen mit einer starken Blutsenkungsgeschwindigkeit und anderen Entzündungszeichen können ebenfalls auf die Erkrankung hinweisen. In bestimmten Fällen kann auch eine bildgebende Diagnostik mittels MRT oder PET-CT notwendig sein.
Die Behandlung erfolgt in der Regel sofort nach Verdachtsdiagnose mit einer Hochdosis-Gabe von Glukokortikoiden (Kortison), um das Risiko eines Sehverlusts zu minimieren. Die Dosis wird im Verlauf der Therapie schrittweise reduziert. Bei schweren oder wiederkehrenden Verläufen kommen Immunsuppressiva wie Methotrexat oder Biologika (z.B. Tocilizumab) zum Einsatz. Eine enge Verlaufskontrolle ist essenziell, um Rückfälle zu erkennen und Nebenwirkungen zu minimieren. Aktuelle Leitlinien verschiedener medizinischer Gesellschaften geben praktische Empfehlungen zur initialen Therapie und Nachsorge der Riesenzellarteriitis. Für Patienten, die aufgrund von Kontraindikationen oder Unverträglichkeiten nicht mit Methotrexat behandelt werden können, stehen alternative Behandlungsmöglichkeiten wie Azathioprin zur Verfügung.
Die Riesenzellarteriitis (RZA) ist nicht nur eine eigenständige Erkrankung, sondern kann mit einer Reihe von Komorbiditäten einhergehen, die den Verlauf und die Behandlung zusätzlich beeinflussen. Besonders häufig treten entzündlich-rheumatische Begleiterkrankungen sowie vaskuläre Komplikationen auf. Eine frühe Erkennung dieser Begleiterkrankungen ist entscheidend für eine wirksame Therapie.
Häufige Komorbiditäten bei Riesenzellarteriitis:
Die Erkennung dieser Komorbiditäten erfolgt durch eine Kombination aus körperlicher Untersuchung, Laborwerten und bildgebenden Verfahren wie Magnetresonanztomografie (MRT) und Positronen-Emissions-Tomografie (PET). Die Therapie besteht in der Regel aus Glukokortikoiden zur akuten Entzündungshemmung und ggf. weiteren immunsuppressiven Medikamenten, um Langzeitschäden zu vermeiden.
Eine spezifische Prävention der Riesenzellarteriitis ist bisher nicht möglich. Bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter Therapie ist die Prognose in der Regel gut. Komplikationen wie dauerhafter Sehverlust oder vaskuläre Ereignisse können jedoch bei verzögerter Behandlung auftreten.
Wichtig: Langfristige Kontrollen und gegebenenfalls eine Anpassung der Therapie sind essenziell für den Therapieerfolg.
Weitere Informationen
Bei Verdacht auf Riesenzellarteriitis sollte umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Unsere Fast Track Klinik am RZMH steht Ärzt*innen und ihren Patient*innen für eine schnelle und gezielte Abklärung zur Verfügung.